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Elchmobil Technik

Up and Down

Vorgestern war eigentlich ein schöner Tag. Das Wetter war klasse und ich hatte endlich ein funktionierendes Radio im Auto. Ich brauchte nur noch ein paar neue Scheibenwischer. Also ging’s ab zu Obi.

Schon bald setzte die Verwirrung ein. Laut der Tabelle, die in dem Laden bei den Scheibenwischern hing, konnte ich zwischen zwei Modellen wählen. Einmal die günstigere, normale Variante und dann die teurere S-Variante. Das S stand wohl für Spoiler. Aber mir war nicht bekannt, dass es ein Corsa Modell mit Spoiler gibt. Hatte wohl etwas anderes zu bedeuten. Aber eigentlich war es egal, da die normale Variante nicht mehr vorhanden war. Vielleicht sollte ich mir Beratung besorgen.

Auf meiner Suche nach einem Verkäufer ging ich an einem Reklame-Fernseher vorbei, der richtig richtig tolle Wischerblätter anpries, die für noch bessere Sicht sorgen sollen und auch billiger sind, als gleich einen neuen Wischer zu kaufen. Ich dachte mir, dass ich ja sowieso nur die Blätter brauche, ohne Gestell. Aber lieber mal einen Verkäufer fragen.

Der stand auch schon in der Nähe und beriet einen Kunden zum Thema Türklinken. Als der Kunde ging schilderte ich dem Berater mein Problem. Auf meine Frage nach den tollen Wischerblättern winkte er sofort ab. "Vergessen Sie’s, die Dinger taugen nichts."

Bei den Scheibenwischern angekommen erklärte er mir, dass der Spoiler nicht an dem Auto, sondern auf den Scheibenwischern selbst, ist. Die sind vor allem für hohe Geschwindigkeiten gebaut und halten dann länger. Wenn ich aber nicht so viel Autobahn fahre, dann würden sie sich nicht lohnen. Ich heulte mich bei dem Mann aus, wegen der fehlenden normalen Variante. Er sah sich die S-Version nochmal an, murmelte etwas vor sich hin, griff sich eine Packung und sagte: "Nehmen Sie diese hier, die sind äquivalent."

Was er nicht sagte, was ich aber bemerkte, war, dass diese Wischer viel günstiger waren, als die eigentlichen normalen Scheibenwischer. Ich dankte ihm und verließ nach dem Bezahlen zufrieden das Geschäft.

Das war mein Tageshoch.

In Neunkirchen-City musste ich dann mit Schrecken feststellen, dass mein linker Hinterreifen etwas geplättet wirkte. Genauer gesagt, wirkte er ziemlich sehr geplättet.

Ich fuhr sofort zur Tanke, um den Reifen aufzupumpen. Dabei konnte ich schön sehen, wie das Auto wuchs. Das sollte für’s erste reichen. Der Vater eines Freundes hatte schonmal festgestellt, dass der Reifen etwas wenig Luft hatte. Damals dachte ich nur, er wäre schlecht aufgepumpt. Und die nächsten Tage zeigte er keine weiteren Schwunderscheinungen. Aber ich sollte vielleicht doch lieber den Ersatzreifen drauf machen.

Zu Hause angekommen machte ich mich nach einer kurzen Pause dann an die Arbeit. Der Wagenheber war unter dem Ersatzrad. Beim holen des selbigen bemerkte ich, dass der Ersatzreifen auch ziemlich platt war. Aber zum Glück haben wir ja eine Luftpumpe in der Garage. Damit würde ich ihn dann am Ende aufpumpen. Es war schon recht dunkel geworden, aber ein funktionierender Reifen war wichtiger, als schlechte Arbeitsbedingungen.

Das eigentliche Wechseln ging recht schnell. Jetzt musste ich nur noch den Ersatzreifen aufpumpen. Was mich zu Problem Nummer 1 brachte. Wo ist die Pumpe?

Meine Mutter hatte vor ein paar Tagen die Garage aufgeräumt und dadurch die natürliche Ordnung der Unordnung durcheinander gebracht. Darüber hinaus hatte sie die ganzen Sachen von meinem Bruder und seiner Freundin auf meinem alten Schreibtisch bereit gelegt, damit sie die Sachen später einfach mitnehmen können. Der Schreibtisch stand vor dem Regal, in dem ich die Pumpe vermutete.

Sehen konnte ich sie nicht. Ich fragte meine Mutter, wo sie die Pumpe vermutete und sie verwies mich auf das zugestellte Regal. Zurück in der Garage untersuchte ich das Regal genauer und sah die Pumpe dann an dem am schlechtesten zugänglichen Ort der Garage. Einige Rückaktionen später hielt ich einen manuellen Kolbenkompressor in den Händen und konnte endlich mit der Arbeit fortfahren.

Problem 2 war, dass die Feder der Pumpe etwas ausgeleiert war. Dadurch hätte das Pumpen mit dem Fuß sehr lange gedauert, weil der Hebel der Pumpe nur sehr langsam in seine Ausgangsposition ging. Ich nahm das Gerät also in die Hand und begann so den Reifen aufzupumpen.

Problem 3 machte durch ein Geräusch auf sich aufmerksam, das etwa so klang:

Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff

Zuerst dachte ich, dass die alte Pumpe kaputt war, aber das Geräusch schien nicht von ihr zu kommen. Sondern vom Reifen. 🙁

Der überragende Vorteil, den mir der Ersatzreifen gegenüber dem normalen Reifen gab war der, dass ich beim Ersatzreifen wusste, wo das Loch war. Es war groß genug, dass ich es ohne Anstrengung mit der Hand finden konnte. Also durfte ich den anderen Reifen wieder drauf wechseln. 🙁

Das war mein Tagestief.

Inzwischen ist der Reifen repariert. Das Ventil war kaputt. Für den Ersatzreifen habe ich einen vorläufigen Ersatz bekommen, bis der Mechaniker einen neuen drauf gezogen hat. Die Scheibenwischer sind angebaut und das Radio hat jetzt auch einen richtigen Adapter. Die Sonne ist warm und das Gras ist grün. 🙂

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