Also Fotos habe ich leider noch keine, aber hier erst einmal mein Bericht:
Summerjam ist ein Reggae Open Air Festival am Fühlinger See in Köln. Sechs Freunde und ich beschlossen dieses Festival zu besuchen. Um Reduzierung unseres Alkoholkonsums zu vermeiden beschlossen wir am See zu Zelten. Um Komplikationen bei der Zeltplatzsuche zu vermieden beschlossen wir schon ab Mittwoch dort zu Zelten. Um Gesundheitsprobleme aufgrund von erhöhten Niederschlägen zu vermeiden beschlossen wir am Mittwoch nur die Zelte aufzubauen. Um Diebstahl seines neuen Zeltes zu vermeiden beschloss ein Kollege doch schon ab Mittwoch dort zu übernachten.
Aber ich greife vor. Wir kamen also am späten Mittwoch Nachmittag (angestrebt war Mittwoch Mittag) mit einem voll beladenen Benz an. Als erstes Problem des Tages wähnten wir die Parkplatzsuche, aber der Kollege mit dem neuen Zelt war schon vor uns (˜3 Minuten) angekommen und hielt uns einen Platz frei.
So konnten wir uns sofort der weitaus schwierigeren, dafür aber auch kreativeren, Aufgabe des Transports unseres Gepäckes widmen. Um uns die Arbeit zu erleichtern hatten wir zwei Klapp-Wägelchen mitgebracht. Die Befestigung des Transportgutes gelang uns mit etwas Geduld und einer Menge Gaffa Tape.
Von unserem inoffiziellen Parkplatz aus machten wir uns dann auf den Weg zum See, wobei jeder einmal an einem Wägelchen ziehen durfte. Auf dem langen Weg begegneten wir schon einem kleinen Teil der Musik begeisterten Jugend und ein paar Helfer assistierten an Straßensperren. Das hätte mich eigentlich schonmal über die Anzahl der vorab angereisten Besucher aufklären sollen. Tat es aber nicht.
Denn als wir dann schließlich das Gelände betraten schien ich das erste mal die Größe des Events zu begreifen. Tausende Zelte in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Maßen belegten die schmale Wiese um den See herum. Es war kaum Platz, um an den Zelten vorbei zu den hinteren Zelten zu gelangen. Ein weiteres Zelt, beziehungsweise die drei, die wir dabei hatten, dort aufzustellen, schien mir ein unmögliches Unterfangen zu sein.
Doch meine Begleiter konnte das nicht erschüttern. Mutig und entschlossen wanderten sie los und berichteten dabei von Summerjams vergangener Jahre. Ich selbst habe ihnen kaum zugehört. Zu groß war die Vielfalt der Eindrücke.
Überall lief schon Musik, die Leute grillten, bauten Zelte auf, konsumierten Rauschmittel oder taten all diese Dinge gleichzeitig. Vor lauter Zelten sah ich den freien Platz nicht. Meine Kollegen zum Glück schon und sie freuten sich wieder in der Nähe der Wuppertaler zu sein, die sie letztes Jahr kennen gelernt hatten.
Vorbei an den Dixis und dem metallenen Abfallsammelbehältnis bahnten wir uns einen Weg durch tödliche Stolperfallen und über glitschigen Matschboden und kamen schließlich am Waldrand an. Das war anscheinend weit genug oben, um uns vor den toxischen Dämpfen der Unratkonzentrationsanlagen zu schützen. Aber irgendwie wollte ich es nicht für möglich halten, dass der Platz für drei Zelte (unter denen zwei waren, deren Größe ich als kleiner eingeschätzt hatte, als sie dann waren) reichen würde.
In gewisser Weise hatte ich recht damit. Aber eine schnelle Rodung der örtlichen Urtica dioica-Vorkommen brachte uns genug Platz ein, um alle Zelte ordnungsgemäß aufzubauen.
Nachdem diese Arbeit mehr oder weniger erledigt war, begannen wir mit dem Bau eines Daches zwischen den Zelten. Zu diesem Zweck hatten wird drei Planen, ein paar Schnüre und Seile, ein Opinel-Messer und die schon Anfangs erwähnte Rolle Gaffa-Tape. Dachten wir zumindest.
Im Laufe unserer Bauarbeiten begegneten wir Situationen, in denen Festkleben eine überlegene Alternative zum Festbinden war. Doch das heilige Gaffa-Tape war verschwunden. Wir suchten alles ab, guckten auf den Zelten, unter den Zelten, neben den Zelten, zwischen den Zelten, in den Zelten. Es war einfach weg. Wir befürchteten das schlimmste und überlegten uns Alternativen.
Nach viel Arbeit und Rumgefluche und Hin- und Hergezerre und Abriss und Neuaufbau hatten wir schließlich ein gemütliches Wohnzimmer. Nur ein Tisch fehlte noch.
Wir entspannten uns noch etwas und machten uns dann auf den Weg nach Hause. Ein Wachposten blieb mutig und entschlossen zurück, um die Sicherheit unserer Habseligkeiten zu garantieren.
Das war der erste Tag, Mittwoch der 04.07.2007. Da es lang genug gedauert hat diesen kurzen Text zu tippen habe ich beschlossen den Bericht aufzuteilen. Also dann, bis zum nächsten Mal!
Eine Antwort auf „Summerjam 2007, Tag -2“
[…] werfe dieses doch sehr schöne Stöckchen weiter an Pia, Pjöni, Twister, Anne, Uwe, Daniel, Kandi, Robert, NiepNiep, Lotte, Sophie, Franq, Micha, Gesine, Tim, […]