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Agenturleben Bilder Ego In eigener Sache Pia

Daily Pjöniless

Vor etwas über einem Jahr hat Pia diese Firma verlassen, um dort draußen ihre Frau zu stehen. Zum Abschied widmete ich ihr diesen Blog. Ja, ich weiß, ich hab‘ mein eigenes Jubiläum verpasst. Wer eine Flasche Sekt oder Wein aufmachen will kann dies von mir aus jetzt tun, denn ab morgen bin ich weg.

Schluss, aus, ich mach nicht mehr weiter. Es kommt einfach mit dem Geld nicht hin. Und ich hatte sowieso vor allem in letzter Zeit zu wenig getan, um es zu rechtfertigen. Wer näheres zu meinen Gründen erfahren will kann gerne weiterlesen, von allen anderen verabschiede ich mich hiermit.

Ja, heute ist mein letzter Tag in der Agentur, denn am Montag fange ich einen neuen Job an! 😀

Mit dem Bloggen höre ich selbstverständlich nicht auf. Ich werde aber sehr viel weniger Zeit dafür haben, denn man teilte mir schon mit, dass es in der neuen Firma viel zu tun gibt. Aber ich greife vor. Wie kam das ganze?

Anfang April traf ich in meiner Stammpizzeria zufällig meinen alten Ausbilder J wieder. Er war vor Pia für mich verantwortlich und ich habe ihn in der Zeit sehr zu schätzen gelernt. Er mich offensichtlich auch, denn er erzählte mir, dass er wieder bei einer neuen Firma arbeiten würde und mich dort für einen Job empfehlen wolle.

Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, um das ganze genauer zu besprechen. Dabei erzählte er mir von der Firma. Sie stellen Webseiten für Mobiltelefone her. Das geschieht mit XML und XSLT. Zwei Themen, mit denen ich noch nicht viel Erfahrung sammeln konnte. Es klang also schonmal nach einer spannenden Sache.

Darüber hinaus sollten alle Mitarbeiter, inklusive Chefs, sehr freundlich und auch intelligent sein. Die Büros sind hell erleuchtet und mein Arbeitsweg würde sich sogar um 200 Meter verkürzen. Ich müsste also nicht einmal neue Restaurants finden, denn ich weiß ja schon, wo man hier gut und günstig essen kann.

Ich zeigte mich interessiert und er versprach dem Personalchef von mir zu erzählen. Und am gleichen Tag bekam ich von J eine E-Mail. Es würden noch zwei Entwickler gesucht und ich solle doch am besten über’s Wochenende meine Bewerbungsunterlagen zusammensuchen.

Das war ein Arschtritt, den ich gut gebrauchen konnte. Mit Hochdruck arbeitete ich an meinem Lebenslauf und dem Anschreiben und bat O² um ein Zwischenzeugnis. Und noch am selben Tag machte ich einen Termin mit dem Fotostudio Balsereit, um dieses Bewerbungsfoto zu schießen.

Eine Woche später schickte ich dann meine Bewerbung los. O, O² und Mettigel wussten davon und haben mich dabei tatkräftig unterstützt. Von Mettigel wurde mir zum Beispiel das Fotostudio empfohlen. Jedenfalls wurde ich direkt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich traf mich dann nochmal mit J zum Essen und er erzählte mir, dass der Personalmensch nicht sehr von meinem Lebenslauf begeistert sei. Aber das Anschreiben wäre wohl vielversprechend. Trotzdem war mir nicht ganz wohl bei der Sache.

Beim Bewerbungsgespräch wurde ich dann gleich mit drei Leuten konfrontiert. Die genauen Positionen weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass einer die technische Leitung hatte und so mein Verständnis in dieser Richtung beurteilen konnte, einer hatte wohl was mit dem Personal zu tun und einer war der Personalchef, der nicht der Personalchef, sondern der Leiter von den Professional Services (PS) war. Oder so. Ich werde die Strukturen sicher noch schnell genug lernen.

Jedenfalls eröffnete der PS-Mann das Gespräch damit, dass er sich gerade mit einem Kunden gestritten hätte und deshalb nicht sehr gut gelaunt sei. Aber er lächelte. J hatte ihm nämlich auch gesagt, dass ich noch nicht viel Erfahrung mit Bewerbungsgesprächen hätte. Das machte die Sache etwas leichter.

Insgesamt war das Gespräch doch recht angenehm, trotz hohem Puls. Nur die Frage nach meinen Schwächen konnte ich nicht beantworten. Wenn ich nicht so nervös gewesen wäre hätte ich gerne zumindest geantwortet, dass ich mich schlecht selbst einschätzen kann. Aber ich denke das haben die Herren auch ohne mich herausbekommen.

Sie bedankten sich und sagten, dass gleich "der Joe" mit einem kleinen schriftlichen Test kommen würde. Das kam nicht sehr überraschend für mich. J hatte mich schon vorgewarnt. Joe kam also rein, stellte sich mit seinem vollen Namen vor, den ich sofort wieder vergaß, und gab mir ein paar Blätter und einen Stift.

Der Test war recht einfach. Ich musste zum Beispiel auf einer XHTML-Seite die Fehler anstreichen oder Reguläre Ausdrücke umsetzen. Dabei sah mir Joe zu und war für Fragen offen. Zum Beispiel diskutierten wir, ob es in CSS nun grey oder gray hieße. Keine Ahnung mehr wofür ich plädierte, ich weiß nur noch, dass ich hinterher rausfand, dass ich unrecht hatte.

Nur die XPath und XSLT Abschnitte im Test konnte ich nicht machen. Das sei aber nicht schlimm, der Test sollte lediglich zeigen auf welchem Wissensstand ich sei. Joe verabschiedete sich freundlich und ging.

Wenig später kam der PS-Mann wieder herein und schien ganz aus dem Häuschen zu sein. Joe habe gelächelt, als er mit meinem Test zurück kam! Das wäre wohl schon lange nicht mehr bei einem Bewerber gewesen. Ich deutete das als ein gutes Zeichen und das Tat der PS-Mann auch, wie er mir sagte. Es sei alles bisher gut gelaufen und er habe auch einen guten menschlichen Eindruck von mir. Als nächstes würden sie mir eine kleine Hausaufgabe zu XSLT geben und wenn ich die bearbeitet hätte würden sie mich vielleicht wieder einladen.

Er half mir in meine Jacke (und gab mir zu verstehen, dass das eine einmalige Sache ist 😉 ) und führte mich herum, da ich gerne J sehen und mit ihm essen wollte. Dabei bekam ich einen großen Haufen weitere Namen zum Vergessen bis wir J endlich fanden.

Naja, sie schickten mir dann am nächsten Tag die Hausaufgabe zu. Ich sollte ein XSLT schreiben, um ein XML-Dokument von einer bestimmten Sprache in deren eigene XML-Sprache umzuwandeln. Dafür hätte ich eine Woche Zeit.

Noch bevor ich fertig war rief mich der PS-Mann an und lud mich zu einem weiteren Gespräch ein. Das war ein sehr, sehr gutes Zeichen. Ich machte das XSLT fertig und schickte es ein. Ich bekam vom technischen Leiter die Antwort, dass er sehr positiv von meinem Ergebnis überrascht sei und sich freuen würde, wenn wir in Zukunft zusammen arbeiten könnten. Und auch J berichtete mir, dass ich schon in den höchsten Tönen gelobt werde und sie meinen Namen auch schon in den Meetings nennen.

Naja, mir wurde ein Angebot unterbreitet, ich nahm es an und am Montag darf ich dann anfangen.

 

Heute ist also mein letzter Tag. Und es ist noch einiges zu tun. Eigentlich sollte schon lange die neue Firmenhomepage online gehen. Aber wie das immer so ist zieht sich das alles etwas hin. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass meine Sachen alle fertig sind.

Aber irgendwie werde ich das Gefühlt nicht los, dass hier etwas explodieren wird, sobald ich aus der Tür heraus bin. O hat letztens gesagt: "Ich weiß gar nicht, wen ich in Zukunft fragen soll, aber kannst du mal an meinem Computer…" Mettigel kämpft mit dem CMS, das ich für die neue Homepage geschrieben habe und O² macht sich Sorgen, ob er auch alle Programme hat, um kleinere Aufgaben am Server zu erledigen.

Jeannie durfte ich behalten unter der Bedingung ab und zu mal auf den Server zu gucken. Aber wenn da wirklich was passieren würde wäre ich nicht zur Stelle.

Ich bin einfach irgendwie etwas betrübt. Diese Firma hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Und dabei hatte ich viel Glück gehabt, dass sie mich überhaupt genommen haben. Mir ist ganz mulmig zumute bei dem Gedanken sie allein zu lassen. Aber irgendwie sind sie ja auch vorher ohne mich ausgekommen.

Außerdem freue ich mich, dass ich jetzt endlich genug Geld verdiene, um mir eine eigene Wohnung leisten zu können. Mit etwas Glück finde ich ja vielleicht diese Woche noch was. Hat da zufällig jemand einen guten Tipp? Ich würde am liebsten nach Köln, nähe Innenstadt. Aber irgendwo Außerhalb, mit guter Bahnanbindung wäre auch gut.

12 Antworten auf „Daily Pjöniless“

Aber irgendwie werde ich das Gefühlt nicht los, dass hier etwas explodieren wird, sobald ich aus der Tür heraus bin.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung versprechen, dass dem nicht so sein wird 😉

Und ich wünsch Dir allen Erfolg dieser Welt bei der neuen Aufgabe und dem neuen Arbeitgeber!

Ich drück dir die Daumen Pjöni! Mir ging es vor 2 Jahren genau wie dir heute. Veränderungen gehen immer ins Ungewisse. Ich bin mir aber sicher das das gut geht!

Dankeschön!

Und ich hatte etwas ganz wichtiges vergessen hinzu zu fügen:
Ich hatte bei der Bewerbung meinen Blog als Referenz mit angegeben und auch gerade wegen dem Blog und der Offenheit, die ich dort gezeigt habe, wollten sie mich haben.

Hallo,

ich bin ja sonst eher ein stiller Leser, aber ich wünsche Dir für den Jobwechsel alles alles Gute!
Das wichtigst finde ich aber, dass das Klima stimmt, dafür drücke ich Dir die Daumen!

LG
bekki

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