Ich habe beschlossen mich aus dem sozialen Leben zurück zu ziehen.
Autor: Björn Tantau
Summerjam 2007, Tag -2
Also Fotos habe ich leider noch keine, aber hier erst einmal mein Bericht:
Summerjam ist ein Reggae Open Air Festival am Fühlinger See in Köln. Sechs Freunde und ich beschlossen dieses Festival zu besuchen. Um Reduzierung unseres Alkoholkonsums zu vermeiden beschlossen wir am See zu Zelten. Um Komplikationen bei der Zeltplatzsuche zu vermieden beschlossen wir schon ab Mittwoch dort zu Zelten. Um Gesundheitsprobleme aufgrund von erhöhten Niederschlägen zu vermeiden beschlossen wir am Mittwoch nur die Zelte aufzubauen. Um Diebstahl seines neuen Zeltes zu vermeiden beschloss ein Kollege doch schon ab Mittwoch dort zu übernachten.
Aber ich greife vor. Wir kamen also am späten Mittwoch Nachmittag (angestrebt war Mittwoch Mittag) mit einem voll beladenen Benz an. Als erstes Problem des Tages wähnten wir die Parkplatzsuche, aber der Kollege mit dem neuen Zelt war schon vor uns (˜3 Minuten) angekommen und hielt uns einen Platz frei.
So konnten wir uns sofort der weitaus schwierigeren, dafür aber auch kreativeren, Aufgabe des Transports unseres Gepäckes widmen. Um uns die Arbeit zu erleichtern hatten wir zwei Klapp-Wägelchen mitgebracht. Die Befestigung des Transportgutes gelang uns mit etwas Geduld und einer Menge Gaffa Tape.
Von unserem inoffiziellen Parkplatz aus machten wir uns dann auf den Weg zum See, wobei jeder einmal an einem Wägelchen ziehen durfte. Auf dem langen Weg begegneten wir schon einem kleinen Teil der Musik begeisterten Jugend und ein paar Helfer assistierten an Straßensperren. Das hätte mich eigentlich schonmal über die Anzahl der vorab angereisten Besucher aufklären sollen. Tat es aber nicht.
Denn als wir dann schließlich das Gelände betraten schien ich das erste mal die Größe des Events zu begreifen. Tausende Zelte in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Maßen belegten die schmale Wiese um den See herum. Es war kaum Platz, um an den Zelten vorbei zu den hinteren Zelten zu gelangen. Ein weiteres Zelt, beziehungsweise die drei, die wir dabei hatten, dort aufzustellen, schien mir ein unmögliches Unterfangen zu sein.
Doch meine Begleiter konnte das nicht erschüttern. Mutig und entschlossen wanderten sie los und berichteten dabei von Summerjams vergangener Jahre. Ich selbst habe ihnen kaum zugehört. Zu groß war die Vielfalt der Eindrücke.
Überall lief schon Musik, die Leute grillten, bauten Zelte auf, konsumierten Rauschmittel oder taten all diese Dinge gleichzeitig. Vor lauter Zelten sah ich den freien Platz nicht. Meine Kollegen zum Glück schon und sie freuten sich wieder in der Nähe der Wuppertaler zu sein, die sie letztes Jahr kennen gelernt hatten.
Vorbei an den Dixis und dem metallenen Abfallsammelbehältnis bahnten wir uns einen Weg durch tödliche Stolperfallen und über glitschigen Matschboden und kamen schließlich am Waldrand an. Das war anscheinend weit genug oben, um uns vor den toxischen Dämpfen der Unratkonzentrationsanlagen zu schützen. Aber irgendwie wollte ich es nicht für möglich halten, dass der Platz für drei Zelte (unter denen zwei waren, deren Größe ich als kleiner eingeschätzt hatte, als sie dann waren) reichen würde.
In gewisser Weise hatte ich recht damit. Aber eine schnelle Rodung der örtlichen Urtica dioica-Vorkommen brachte uns genug Platz ein, um alle Zelte ordnungsgemäß aufzubauen.
Nachdem diese Arbeit mehr oder weniger erledigt war, begannen wir mit dem Bau eines Daches zwischen den Zelten. Zu diesem Zweck hatten wird drei Planen, ein paar Schnüre und Seile, ein Opinel-Messer und die schon Anfangs erwähnte Rolle Gaffa-Tape. Dachten wir zumindest.
Im Laufe unserer Bauarbeiten begegneten wir Situationen, in denen Festkleben eine überlegene Alternative zum Festbinden war. Doch das heilige Gaffa-Tape war verschwunden. Wir suchten alles ab, guckten auf den Zelten, unter den Zelten, neben den Zelten, zwischen den Zelten, in den Zelten. Es war einfach weg. Wir befürchteten das schlimmste und überlegten uns Alternativen.
Nach viel Arbeit und Rumgefluche und Hin- und Hergezerre und Abriss und Neuaufbau hatten wir schließlich ein gemütliches Wohnzimmer. Nur ein Tisch fehlte noch.
Wir entspannten uns noch etwas und machten uns dann auf den Weg nach Hause. Ein Wachposten blieb mutig und entschlossen zurück, um die Sicherheit unserer Habseligkeiten zu garantieren.
Das war der erste Tag, Mittwoch der 04.07.2007. Da es lang genug gedauert hat diesen kurzen Text zu tippen habe ich beschlossen den Bericht aufzuteilen. Also dann, bis zum nächsten Mal!
Sieh auf die Acht!
He, du!
Wer? Ich?
Psssssssssst!
wer? ich?
Genau! Willst du eine Acht kaufen?
Eine Acht?
Psssssssst! Genau!
oh, eine acht. Aber wozu brauche ich eine Acht?
Wenn du wissen willst, wie viele Wahrheiten Pjöni über sich preisgeben soll: Sieh auf die Acht!
Acht Wahrheiten!, ich meine: Acht Wahrheiten soll Pjöni über sich preisgeben.
Hier also ein paar Dinge, die ich hier noch nicht ins Internetz geschrieben habe:
- Ich hatte mal eine Star Wars Webseite, die ich inzwischen aber aus dem Netz genommen habe, weil sie zu peinlich war.
- Mein Lieblingsgenre bei Computerspielen sind Adventures. Vor allem die alten LucasArts Adventures.
- Meinen aktuellen Computer habe ich für Gothic 3 gekauft. Ich hatte mir auch Urlaub genommen, um viel Zeit für das Spiel zu haben.
- Mein Nachname bedeutet angeblich auf Chinesisch essen – kotzen. (oder süß – bitter)
- Wenn einer aus der Familie Millionär werden würde, dürfte ich nach Toontown reisen.
- Mein Lieblingsbuch ist Alice im Wunderland.
- Ich habe eine neue Maus bekommen.
- Ich finde das schlimmste an Stöckchen ist auszusuchen, wem man das verdammte Ding an den Kopf knallt. Deshalb mache ich es wie Frau Jones und werfe es einfach in die Runde.
April, April!
Manchmal habe ich das Gefühl, der Herr Schäuble treibt einfach nur einen Scherz zu weit. Vielleicht bringt er all diese haarsträubenden Vorschläge nur deshalb, weil er den Deutschen zeigen will, wie verblendet sie sind.
Er guckt, wie weit er gehen kann, wie lange noch das Parteiensystem funktioniert, das ihm automatischen Zuspruch aus den eigenen Reihen, fernab jeglicher Vernunft oder "bestem Wissen und Gewissen" einbringt. Wie lange noch der Koalitionspartner vielleicht mal seine Sorgen zum Ausdruck bringt, um dann in einem niedrigeren Gang die gleiche Strecke zu fahren. Wie lange noch die Opposition sowieso alles vertäufelt, was von der Regierung kommt, nur um dann um zu denken, sobald sie selbst in der Regierung sitzen.
Wahrscheinlich wird es der Tag sein, an dem Herr Schäuble zum ersten Kaiser der Freien Bundesrepublik Deutschland gekrönt wird. An dem Tag, an dem er endlich auch volle Befugnis hat schützend seine Hand über sein Volk zu halten und mit dieser Hand alle Terroristen und sonstigen Gegner der Freien Bundesrepublik Deutschland vernichten kann, auf dass Friede und Freiheit auf alle Zeit unser Leben begleiten.
An diesem Tage wird Herr Schäuble aufblicken und mit einer Träne im Auge sagen:
Es tut mir leid, aber ich will kein Kaiser sein. Das ist nicht meine Sache. Ich möchte niemanden beherrschen und niemanden bezwingen. Es ist mein Wunsch, einem jeden zu helfen – wenn es möglich ist – sei er Moslem oder Jude, Weißer oder Schwarzer. Wir alle haben den Wunsch, einander zu helfen. Das liegt in der Natur des Menschen. Wir wollen vom Glück des Nächsten leben – nicht von seinem Elend. Wir wollen nicht hassen und uns nicht gegenseitig verachten. In dieser Welt gibt es Raum für alle, und die gute Erde ist reich und vermag einem jeden von uns das Notwendige zu geben.
Wir könnten frei und anmutig durchs Leben gehen, doch wir haben den Weg verloren. Die Gier hat die Seelen der Menschen vergiftet – sie hat die Welt mit einer Mauer aus Hass umgeben – hat uns im Stechschritt in Elend und Blutvergießen marschieren lassen. Wir haben die Möglichkeit entwickelt, uns mit hoher Geschwindigkeit fortzubewegen, doch wir haben uns selbst eingesperrt. Die Maschinen, die uns im Überfluss geben sollten, haben uns in Not gebracht. Unser Wissen hat uns zynisch, die Schärfe unseres Verstandes hat uns kalt und lieblos gemacht. Wir denken zuviel und fühlen zu wenig. Dringender als der Technik bedürfen wir der Menschlichkeit. Güte und Sanftmut sind wichtiger für uns als Intelligenz. Mit dem Verlust dieser Eigenschaften wird das Leben immer gewalttätiger, und alles wird verloren sein.
Das Internet und das Telefon haben uns näher gebracht. Das innerste Wesen dieser Dinge ruft nach den guten Eigenschaften im Menschen – ruft nach weltweiter Brüderlichkeit – fordert uns auf, uns zu vereinigen. In diesem Augenblick erreicht meine Stimme Millionen Menschen in der ganzen Welt – Millionen verzweifelter Männer, Frauen und kleiner Kinder –, die die Opfer sind eines Systems, das Menschen dazu bringt, Unschuldige zu quälen und in Gefängnisse zu werfen. Denen, die mich hören können, rufe ich zu: Verzweifelt nicht! Das Elend, das über uns gekommen ist, ist nichts als Gier, die vorübergeht, die Bitterkeit von Menschen, die den Fortschritt der Menschheit fürchten. Der Hass der Menschen wird aufhören, Diktatoren werden sterben, und die Macht, die sie dem Volk genommen haben, wird dem Volk zurückgegeben werden. Solange Menschen sterben, kann die Freiheit niemals untergehen.
Bürger! Unterwerft euch nicht diesen Gewalttätern, die euch verachten und versklaven, die euer Leben in starre Regeln zwingen und euch befehlen, was ihr tun, was ihr denken und was ihr fühlen sollt! Sie drillen euch, sie päppeln euch auf und behandeln euch wie Vieh, um euch schließlich als Kanonenfutter zu verbrauchen. Unterwerft euch nicht diesen Unmenschen – Maschinenmenschen mit Maschinengehirnen, Maschinenherzen. Ihr seid keine Maschinen! Ihr seid Menschen! In euren Herzen lebt die Liebe zur Menschheit! Hasst nicht. Nur der Unglückliche kann hassen – der Ungeliebte, der Pervertierte!
Bürger! Kämpft nicht für die Sklaverei! Kämpft für die Freiheit! Im siebzehnten Kapitel des Lukas-Evangeliums steht geschrieben, das Reich Gottes sei im Menschen – nicht in einem Menschen oder in einer besonderen Gruppe von Menschen, sondern in allen! In euch! Ihr, das Volk, habt die Macht – die Macht, Maschinen zu erschaffen. Die Macht, Glück hervorzubringen. Ihr, das Volk, habt die Macht, das Leben frei und schön zu gestalten – aus diesem Leben ein wundersames Abenteuer werden zu lassen. Lasst uns also – im Namen der Demokratie – diese Macht anwenden – vereinigt euch! Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine gesittete Welt, in der jedermann die Möglichkeit hat zu arbeiten, die der Jugend eine Zukunft und die dem Alter Sicherheit zu geben vermag.
Die Überwacher sind zur Macht gekommen, weil sie euch diese Dinge versprochen haben. Doch sie lügen! Sie halten ihre Versprechungen nicht. Sie werden das nie tun! Diktatoren befreien sich selbst, aber sie versklaven das Volk. Lasst uns nun dafür kämpfen, die Welt zu befreien – die nationalen Schranken niederzureißen – die Gier, den Hass und die Intoleranz beiseite zu werfen. Lasst uns kämpfen für eine Welt der Vernunft – eine Welt, in der Wissenschaft und Fortschritt zu unser aller Glück führen sollen. Bürger, im Namen der Demokratie, lasst uns zusammen stehen!
Und selbst dann wird niemand seine Satire begreifen. Sie werden ihm zujubeln, was für tolle Worte doch der Kaiser an sein Volk gerichtet hat. Keiner wird verstehen, dass er sich selbst mit dem Diktator meinte. Keiner wird sehen, dass er allen den falschen Weg gezeigt hat, dass er nicht mehr Hynkel, sondern Chaplin ist.
Herr Schäuble wird an dem Abend ins Bett gehen und bitter weinen um das Volk, das ihm alles glaubte und das selbst die Wahrheit nicht erschüttern konnte. Herr Schäuble wird geschlagen und ungehört ein trauriges "April, April" in den dunklen Raum hinein flüstern. Keiner sieht ihn und keiner hört ihn. Und am nächsten Tag beginnt er seine Arbeit als Kaiser Wolfgang I.
Drei Stunden
Mehr Schlaf hatte ich heute nicht. Deshalb und weil ich die Fotos noch nicht habe gibt es den Summerjam-Bericht erst später.
Ich kann aber schonmal sagen, dass es absolut geil war.
Das war wohl doch nicht mein letzter Beitrag vorm Wochenende, denn das hier ist zu geil, um es ignorieren zu können:
We’re jammin’
Bin ab morgen beim Summerjam, weshalb dann meine Beitragsfrequenz rapide auf einen Wert von ungefähr 0 absinken wird.
Wir wollen schon morgen dahin, um uns einen guten Zeltplatz zu sichern. Dabei habe ich im Moment irgendwie nicht so wirklich Bock darauf. Ich bin immer noch etwas lädiert und der Wetterbericht hat nicht sehr viel Sonnenschein versprochen.
Irgendwie habe ich nämlich immer das unwahrscheinliche Glück von Kopfschmerzen geplagt zu sein, wenn ich auf einem Musikfestival bin, was sich negativ auf den Unterhaltungswert einer solchen Veranstaltung auswirkt.
Vielleicht habe ich ja Glück und die frische Luft tut mir etwas gut, wobei "frische Luft" natürlich besonders bei einer Reggae Party seinen relativen Charakter zum Vorschein bringt.
Was ich jedenfalls mit diesem Beitrag sagen will: Ciao, man liest sich!
Baggerfahrt durch die Eifel
Eifel wird gestellt, Bagger ist selbst mitzubringen.
Ich hatte ja gehofft, dass dies der letzte Eintrag in der Kategorie "Prüfung" sein würde, aber lest selbst:
Ein Glück, dass mich Frau Pia heute fährt. Dann muss ich nämlich nicht meinem Nemesis begegnen. Denn:
Ich hasse die S11!